Klimawandel bedroht Kaukasus-Waldkiefer

Die Kieferwälder der Kaukasus Ökoregion sind wichtiger Fundort für endemische Arten und Biodiversität. Doch die Waldkiefer, ein wichtiger Bestandteil dieser Landschaft, steht unter dem Druck des Klimawandels; eine neue Studie findet, dass über 90% der Waldkieferverbreitung bis zum Ende des Jahrhunderts verloren gehen könnte. 

Zum Nachlesen: Nature.org

Der Waldkiefer (Pinus sylvestris) ist die häufigste Kieferart und kommt vor allem an den Grenzen von Europa in den Kaukasen vor. Diese Region ist als Glazialrefugium, ein wärmeres Schutzgebiet während der letzten Eiszeit, ein globaler Biodiversitätshotspot. Deren Wälder enthalten einzigartige, aber bedrohte Lebewesen wie zu Beispiel den Anatolischen Leopard, den Kuban-Tur und das Kaukasus-Birkhuhn. Die Waldkiefern dominieren in höheren Gebieten, wachsen bis zu 45m hoch und leben normalerweise 150 bis 300 Jahre. 

Anpassung an den Klimawandel möglich?

Die in Nature publizierte Studie beweist, dass die kaukasische Population der Waldkiefer eine hohe genetische Vielfalt besitzt. Wie früher erwähnt stammen die Waldkiefern im Kaukasus-Gebirge aus der Eiszeit und ihre evolutionäre Geschichte unterscheidt sich deshalb vom Hauptbaumbestand in Europa. Diese genetische Variation dient der Anpassung an Klimawandel auf lokalen und regionalen Skalen. 

Doch diese genetische Vielfalt ist laut der Studie unter Druck von klimatischen Veränderungen. Da die Waldkiefer im Kaukasus in sehr niedriger Dichte in einer vom Menschen stark beeinflusste Gegend wächst, gibt es eine hohe Rate von Inzucht, welche durch schwierige Umweltumstände zum größeren Problem wird. Die Wissenschaftler meinen, dass bis 2100 die klimatischen Bedingungen im Verbreitungsgebiet der Waldkiefer das Überleben der Art nicht mehr ermöglicht. 

Um die verlorene genetische Vielfalt der Waldkieferpopulationen wiederherzustellen, sollten die Naturschutzgebiete im Kaukasus, die momentan ca. 18% der Waldökoregion bedecken, erweitert werden. Die Auswirkungen vom Klimawandel können selbstverständlich nur durch globale CO2-neutrale Maßnahmen vermindert werden, aber die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Kaukasus-Gebiet könnte auch helfen, die Kieferwälder und deren Tierwelten zu beschützen. 

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