Der Eschen-Ahorn (Acer negundo) hat seinen Ursprung in Amerika. Von den Rocky Mountains bis zur Ostküste erstreckt sich sein natürliches Verbreitungsgebiet durch ganz Nordamerika. Er zählt zu den Ahorngewächsen, hat seinen Namen allerdings von seinen Blättern, die denen der Esche ähneln.
Eigenschaften
Der Eschen-Ahornhat die Eigenschaften eines kurzlebigen Pioniergehölzes. Das bedeutet er wächst sehr schnell, wird nur circa 100 Jahre alt und kann schon im Alter von 8 Jahren Früchte bilden. Anders als andere Ahornarten hat er brüchigere Zweige und oft mehrere Stämme. Diese entstehen, da bei Verletzungen oder Ähnlichem neue Stämme vom Stumpf austreiben. An seinen jungen Zweigen kann man den Baum gut erkennen, denn sie sind kahl und bläulich bereift. Der Eschen-Ahorn wird bis zu 25 m hoch und ist gut an Standorte angepasst, die vom Menschen gestört werden. Er besitzt einen Vorwaldcharakter, was bedeutet, dass er nach einigen Jahren von dominanteren Bäumen verdrängt wird. Selbst in seinem natürlichen Verbreitungsgebiet in Nordamerika gibt es keine Wälder, die nur aus Eschen-Ahorn bestehen.
Typische Standorte, die der Eschen-Ahorn besiedelt, sind Auen und Feuchtgebiete, da er gut mit längeren Überflutungszeiträumen zurechtkommt.
Die Baumart ist getrenntgeschlechtlich, was bedeutet, dass es männliche und weibliche Bäume gibt. Beide sollten in unmittelbarer Nähe vorkommen, damit sich der Eschen-Ahorn fortpflanzen kann. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich über den Wind und der weibliche Baum kann bis zu 20 000 Samen pro Jahr produzieren. Durch diese hohe Anzahl an Samen gelingt es dem Baum gut, sich auf Kahlflächen zu etablieren.
Einführung in Europa
1628 wurde der Eschen-Ahorn das erste Mal in einem Garten in England angepflanzt. Von dort breitete er sich nach und nach über Europa aus und kam über die Niederlande nach Mitteleuropa. Hier fand er Verwendung als Alleebaum und auch in Winterschutzhecken. Aber auch als Stadt- und Parkbaum wurde und wird der Eschen-Ahorn bis heute angepflanzt. Von Vorteil kann sein, dass er relativ gut mit Abgasen zurechtkommt und auch gegenüber Kälte oder Dürre resistenter ist als andere Baumarten und Ahornarten.
Verwendung
Allzu viel ist nicht über die Verwendung des Holzes bekannt. Es wird hauptsächlich als Brennholz verwendet werden. Das Holz kann jedoch auch mit anderen Holzarten gemischt zu Faser- und Spanplatten verarbeitet werden. Daher ist der kommerzielle Nutzwert von Eschen-Ahorn relativ gering.
Aussehen
Eschen-Ahorn ist sommergrün mit graubrauner Rinde. Seine Blüten treten vor den Blättern in Erscheinung, sind hängend und eingeschlechtlich. Zumeist sind sie einfarbig grün, es gibt aber auch eine Sorte des Eschen-Ahorns, die zweifarbige grün-weißliche Blätter hat. Diese wird nur in Parks oder als Zierbaum verwendet und kommt selten im Wald vor. Die Früchte des Eschen-Ahorns sind geflügelt wie die der anderen Ahornarten. Sie hängen in Ständen und bleiben oft über den Winter bis zum Frühjahr hängen.
Weiteres
Der Eschen-Ahorn beginnt schon früh im Jahr zu blühen und bietet somit Bienen und anderen nektarsuchenden Tierarten eine erste Nahrungsquelle.
Der Baum kann zudem auf freien Flächen als Lückenfüller dienen, wo Überflutungen zu lange für andere Baumarten wie Weiden und Pappeln andauern. Untersuchungen zeigen, dass die Befürchtung, der Eschen-Ahorn könnte einheimische Pflanzen verdrängen, unbegründet ist. Eschen-Ahorn ist trockentolerant und winterhart, was besonders in der Stadt von Vorteil ist. Dazu kommt, dass er kaum frostempfindlich ist. Des Weiteren dient der Baum zur Hangbefestigung und als Bodendecker auf freien Flächen. Der Eschen-Ahorn wurde im Allgemeinen eher auf freien Flächen zum Schutz vor Wind und Sonne gepflanzt als im Wald, spielt dort also eine untergeordnete Rolle.
Im Hinblick auf den Klimawandel können die Eigenschaften des Eschen-Ahorns von Vorteil sein. Er kann im Stadtbereich zur Begrünung genutzt werden und die Luft reinigen. Im Wald kann er, wie erwähnt, zur Erstbesiedlung und Bedeckung von freien Flächen dienen.