Wie Menschen den Wald wahrnehmen

Wälder wirken sich positiv auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen aus. Untersuchungen über die Beziehung zwischen Mensch und Wald haben ergeben, dass die Erfahrung, im Wald zu sein, eine dauerhaftere Reflexion im menschlichen Geist hervorruft, wenn sich eine Person auf einen Waldbesuch vorbereitet. Dazu gehören nicht nur gute Schuhe und ein Regenmantel, sondern auch eine mentale Vorbereitung auf den Besuch.

Diese kurze Vorbereitung verleiht der Natur des Waldes eine besondere Dimension und bereitet die Person auf eine größere Erfahrung vor. Zur Vorbereitung können gehörte Geschichten, Kindheitserinnerungen oder frühere Besuche im Wald gehören. All dies wird ihnen helfen, ein Gefühl der Zugehörigkeit zur Welt, zur Umwelt und zum Wald zu entwickeln.

Die Einsicht in die Beziehungen der Menschen zum Wald und ihre genauere Analyse sind wichtig für ein besseres Verständnis der Rolle des Menschen und des Waldes in unserer Welt.

Was fühlen Sie, wenn Sie im Wald sind?

Für viele von uns ist der Wald ein angenehmer Ort, der uns ein besonderes Wohlgefühl vermittelt. Die Geräusche, Gerüche, Texturen und Geschmäcker des Waldes sind ein Genuss für die Sinne. Sie vermitteln ein Gefühl der Ruhe, des Friedens und der Inspiration. Mit jedem Schritt lassen wir unser geschäftiges Leben hinter uns. Der Körper entspannt sich und der Geist wird klar.

Bäume haben die menschliche Fantasie seit Anbeginn der Zeit beflügelt. Noch heute staunen wir über ihre Kraft und sind dankbar für ihren Beitrag zur Erhaltung unseres Lebens. Seit Jahrhunderten liefern die Wälder mehr als nur Holz und Brennholz. Das zeigte sich schon in früheren Zeiten, als wir noch nicht verstanden, dass Wälder auch die Luft zum Atmen und das Wasser zum Trinken liefern. Schon damals glaubten wir, dass auch Dinge wie Inspiration und menschliche Fantasie aus dem Wald kommen.

Wälder liefern Kraft und Energie

Heute sind sich die Menschen einig, dass der Wald einen vielschichtigen Nutzen bietet. Der Wald ist eine Fabrik für die Produktion von Wasser und Sauerstoff. Viele von uns gehen in den Wald, um immer wieder Details wie das Rauschen der Brise durch die Blätter der Bäume zu erleben. Der Geruch der Baumrinde oder der Anblick von Ameisen, die in einer perfekten geraden Linie an den Stämmen entlanglaufen, ist für viele von uns ein wichtiger Teil des Lebens. Unterbewusst spüren wir die Kraft und Energie, die uns an den Charme der Natur erinnern, und wie Bäume ihn verkörpern.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Zeit, die wir in der Nähe von Bäumen verbringen, unsere Gesundheit fördert, den Blutdruck senkt und unsere Stimmung verbessert. Bewegung im Wald oder einfach nur das Sitzen und Betrachten von Bäumen reduziert auch die Stresshormone Cortisol und Adrenalin. All diese Aspekte der Vorteile des Waldes wurden kürzlich wissenschaftlich nachgewiesen.

Wälder verbinden uns wieder mit unseren Wurzeln, was die Wirksamkeit unserer Sinne erhöht. Alles ist intensiver, wenn wir den Waldweg im Schatten der Bäume entlanggehen. Die Farben sind lebendiger, die Gerüche intensiver, das Gras weicher, der Vogelgesang lyrischer. Sogar der Apfel, den wir in unserem Rucksack mitgebracht haben, schmeckt süßer.

Jüngste Forschungen haben außerdem ergeben, dass ein Aufenthalt in den Wäldern Angst, Depression, Wut und Müdigkeit deutlich reduziert.

Ein Spaziergang im Wald hebt unsere Stimmung

Das hat uns unsere Großmutter immer gesagt, und später auch unsere Intuition. Das Finnische Institut für Naturressourcen empfiehlt einen Mindestaufenthalt im Wald von etwa fünf Stunden pro Monat. Diese Zeit sollte auf mehrere kurze Besuche pro Woche verteilt werden. Die Erfahrung zeigt, dass sich bereits nach dieser kurzen Zeit die Stimmung der Menschen verbessert. Die Realität ist, dass wir Zeit im Wald verbringen, nicht weil Großmütter oder Wissenschaftler uns das empfehlen, sondern weil wir uns dann besser fühlen.

Als wir einen Künstler fragten, ob er in Bäumen Inspiration für seine Arbeit findet, lächelte er. „Inspiration“, wiederholte er, „ist wie Meditation. Der Wald ist voll von Inspiration. Ein Ort, an dem man atmen und sich entspannen kann. Ohne Bäume können wir weder atmen noch entspannen!“

Wir sind mit den Bäumen durch die einfache Tatsache verbunden, dass wir atmen und dass wir atmen müssen, um zu leben. Es ist mehr als eine symbiotische Beziehung. Wir sind mit den Bäumen vernetzt. Wenn sie verschwinden, verschwinden auch wir. Bäume sind unsere Inspiration. Sie ermöglichen uns eine sinnliche Verbindung mit der Natur. Der Aufenthalt im Wald mit den Bäumen ist eine Übung für alle Sinne.

Bäume waren schon da, bevor wir Menschen da waren. Es scheint, dass wir mit den Bäumen Hand in Hand durch die Zeit gehen. Heute sind wir mit der Arbeit und der Hektik des Alltags beschäftigt. Aber gerade dadurch beginnen wir endlich zu verstehen, wie komplex und einzigartig diese Beziehung ist. Sehr wahrscheinlich werden die Bäume auch noch in ferner Zukunft da sein, wenn die Menschen von diesem Planeten verschwinden.

Wir können nicht ohne Bäume leben, aber sie kommen gut ohne uns aus.

Lucia Gejdosova, Wildnis-Unterstützerin

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