Zitrusbockkäfer

Weniger gefährlich erscheint der Zitrusbockkäfer (Anoplophora chinensis), da er sich bisher weniger gut etablieren konnte als sein Verwandter, der Asiatische Laubholzbockkäfer. Erste Befälle wurden im Jahr 2000 nahe Mailand gemeldet. Heute sind dort etwa 400 km² Wald durch den Käfer befallen. Im restlichen Europa wurden bisher nur vereinzelte Fälle des Befalls durch den Zitrusbockkäfer gemeldet. Er wurde über Pflanzenlieferungen eingeführt, da er sich in der Regel in unteren Teil des Stamms und in den Wurzeln entwickelt. Wird ein erwachsener Baum befallen, kann er eine gewisse Zeit standhalten. In ihrer Jugendphase sind die Bäume jedoch anfälliger und sterben sehr schnell ab.

Zum Nachlesen: Nature.org

Unterschiede zum Asiatischen Laubholzbockkäfer

Der Zitrusbockkäfer ist im Schnitt etwas größer als der Asiatische Laubholzbockkäfer. Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist jedoch das vordere Fünftel der Flügeldecke. Beim Zitrusbockkäfer ist es deutlich gekörnter als beim Asiatischen Laubholzbockkäfer. Dieser hat nur eine feine Punktierung, ansonsten ist dieser Bereich jedoch glatt.

Das Weibchen nagt für die Eiablage nicht am Stamm, sondern am Fuß oder an oberflächlichen Wurzeln des Wirtsbaumes. Ansonsten verläuft die weitere Entwicklung wie die des Asiatischen Laubholzbockkäfers; mit dem Unterschied, dass die Larven sich von der Rinde und dem Holz der Baumwurzeln ernähren. Auch ist der Zitrusbockkäfer etwas bewegungsfreudiger und somit aktiver als der Asiatische Laubbockkäfer. Dennoch verbleibt er häufig in einem Radius von 500 m.

Die Unterscheidung zwischen Asiatischem Laubholzbockkäfer und Zitrusbockkäfer ist im Larvenstadium nur mittels einer genetischen Analyse möglich.

Bekämpfung

Als einzige Bekämpfungsmaßnahme ist zurzeit das sofortige Einschlagen und Häckseln der betroffenen Bäume bekannt. In den USA werden unter anderem auch Insektizide eingesetzt, indem der Boden oder der Baum mit ihnen geimpft werden. Das Einsetzen von Chemie ist jedoch immer mit großer Vorsicht zu betrachten. Denn es hat nicht nur einen immensen Einfluss auf den einzelnen Baum oder das Waldökosystem, sondern darüber hinaus auch Einfluss auf das Grundwasser und auf die Umwelt. In der Schweiz wurde eine Impfung entwickelt, die bereits für die Kastanienminiermotte eingesetzt wurde. Es ist jedoch aus ökonomischer sowie organisatorischer Sicht schwierig ganze Bestände zu impfen. Eine Hilfe können Spürhunde sein, die auf Käferarten spezialisiert wurden. Durch ihre besonders gute Nase spüren sie Stoffe, die die Käfer absondern, zuverlässig auf, solange diese in Geruchsweite sind. 

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