Waldland Österreich

Im europäischen Vergleich liegt Österreich im oberen Bereich was die Waldfläche angeht. Insgesamt 47,6 % der Landesfläche sind mit Wald bedeckt, seine waldreichen Nachbarländer Schweiz und Deutschland sind auch weit oben. Aufgrund der großen Waldfläche hat der Forstsektor auch eine große Bedeutung in Österreich. Über 300.000 Menschen sind dort beschäftigt und bringen jährlich einen Produktionswert von ungefähr zwölf Milliarden Euro ein. Das sind ca. 4 % des Bruttoinlandproduktes. Davon gehen um die 70 % der Produkte und Produktionsleistungen in den Export.

Im Vergleich ist in Deutschland 32 % der Landesfläche mit Wald bedeckt und ca. 1,1 Millionen in der Forstwirtschaft beschäftigt. 2018 wurden in Deutschland 64,55 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen, 20,7 % mehr als im Vorjahr. Von den eingeschlagenen Holzmengen 2018 sind rund 5,4 % exportiert worden, was einer Menge von 3,5 Millionen Kubikmeter Rundholz entspricht. Andererseits wurden 7,1 Millionen Kubikmeter Rundholz nach Deutschland importiert.

Die österreichischen Wälder wachsen

Die aktuelle österreichische Waldinventur (ÖWI) hat ergeben, dass in Österreichs Ertragswäldern der Holzvorrat bei 1173 Millionen Vorratsfestmetern (Vfm) liegt. Davon sind 29,7 Millionen Vfm stehendes Totholz. Seit der ersten Inventur, die von 1961 bis 1970 stattfand, sind die Vorräte beständig gestiegen. Damals waren 780 Millionen Vfm vorhanden, bis zu der momentanen ÖWI sind die Vorräte also um 50% gestiegen. In den Schutzwäldern sind zudem noch zusätzliche 31 Millionen Vfm vorhanden. Weiterhin haben sich die Durchmesserklassen in den Wäldern verschoben, und zwar hin zu den oberen Klassen. Auch haben sich die Baumartenzusammensetzungen weiter von Nadelbeständen hin zu Laubbeständen verschoben. Trotzdem ist die Fichte immer noch die dominierende Hauptbaumart, da Bäume eine lange Wuchsperiode haben und langsam wachsen, wodurch der Waldumbau Jahrhunderte dauert. Die Vorratsaufstockung in Österreich ist vor allem im Kleinwald passiert. Weiterhin werden Zuwachs und Nutzung immer weiter angenähert. Die Nutzung von 2007 bis 2018, also dem Zeitraum zwischen zwei Waldinventuren, im Ertragswald beläuft sich auf 26,2 Millionen Vfm pro Jahr. Der Zuwachs in der gleichen Periode liegt bei 29,7 Millionen Vfm pro Jahr.

Zwar werden an diesen Zahlen deutlich, dass Österreich eine gute Nutzungs- und Vorratsbilanz hat, allerdings wird das meiste Holz außer Landes exportiert und gleichzeitig Holz importiert. Hier sollte Österreich zu versuchen Stoffkreisläufe klein zu halten und im Land produziertes Holz zu verwenden. Der Import von kann insofern kritisiert werden, dass ja eigentlich genügend Holz vorhanden ist, was stattdessen exportiert wird. Auch kann bei Importen nicht genau gesagt werden, aus welchen Quellen diese stammen und ob sie so nachhaltig produziert wurden wie in Österreich. Dies gilt zum Beispiel für aus osteuropäischen Ländern. Allerdings sollte der Fokus nicht nur auf der Holzproduktion, sondern auf dem gesamten Ökosystem liegen. Deswegen können Interessenskonflikte entstehen, da wir auf der einen Seite Energie und Baustoff benötigen, auf der anderen Seite resiliente Waldökosysteme. Und Holz als vielfältig verwendbarer Rohstoff ist eine wichtige biologische und klimafreundlichere Alternative zu anderen Stoffen. 

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