So helfen Moore der Umwelt

Mit dem Klimawandel auf dem Vormarsch werden immer mehr Möglichkeiten gesucht, schädliche Emissionen zu verringern oder irgendwie aufzuhalten. Durch die ganzen menschlichen Aktivitäten, z. B. Landwirtschaft und Siedlungen, werden viele Schadstoffe freigesetzt und gelangen in die Atmosphäre. 

Dabei gäbe es eine relativ simple Methode, das zu verringern. Eine Methode, die aus der Natur selbst kommt und die wahrscheinlich deshalb auch bis noch vor einigen Jahrzehnten viel besser funktioniert hat als jetzt: Moore. 

Was sind Moore?

Moore sind natürliche Ökosysteme, die, im Gegensatz zu anderen Ökosystemen, sehr viel Kohlenstoff speichern können. Das verhindert die Freilassung des schädlichen Stoffes. Weltweit bedecken Moore leider nur ca. 3% der gesamten Fläche; sie sind aber die kohlenstoffreichsten aller terrestrischen Gebiete überhaupt. Auch wenn sie nur eine kleine Fläche der Erde bedecken, binden sie ca. doppelt so viel Kohlenstoff wie die Biomasse aller Wälder der Erde zusammen. So groß ist der Beitrag, den Moore also zu unserem Klima beitragen können! 

Natürliche Moore ziehen CO2 aus der Atmosphäre, das sie als Kohlenstoff im Torfboden speichern. Wenn sie trockengelegt oder anderweitig zerstört werden, wird der ganze Kohlenstoff freigesetzt. Außerdem sind Moore wichtig für den Wasserkreislauf. Sie funktionieren wie ein Sieb und filtern Wasser, sodass auch das Grundwasser nicht verschmutzt wird. Manche Moore sind noch dazu mit Wald bedeckt; diese sind besonders effizient, wenn es um die Speicherung von schädlichen Gasen aus der Atmosphäre geht. 

Warum werden Moore zerstört?

Leider passiert es viel zu oft, dass Moore entwässert werden, um für landwirtschaftliche Aktivitäten genutzt werden zu können. Durch diesen Prozess werden die bereits im Moor gespeicherten Gase freigesetzt. Tatsächlich werden jährlich durch menschliche Aktivitäten 500.000 Hektar Moor zerstört. Das tragische daran ist vor allem, dass sie Jahrzehnte brauchen, um wieder zu wachsen bzw. erfolgreich wiederbewässert werden können. 

Der Torf, der in Mooren vorkommt, wird auch viel zu häufig abgebaut. Torferde ist sehr fruchtbar und wird gerne im Gartenbau genutzt, sollte jedoch mit ökologischen Alternativen ersetzt werden. 

Moore in Österreich

Die Situation ist leider auch in Österreich nicht anders; auch hier ist die Entwässerung der Moore der Hauptgrund für die Gefährdung derselben. Mehr als 90% aller Moore in Österreich sind bereits trockengelegt. Es bestehen nur noch wenige intakte Feuchtgebiete, die weiterhin funktionstüchtig sind und somit dazu beitragen, den durch den Menschen verursachten Klimawandel aufzuhalten.

Call to Action

Die Moore, die noch existieren und intakt sind, sollten unbedingt geschützt werden. Die, die bereits geschützt sind, sollten auch kontrolliert werden, um illegalen Aktivitäten in den Mooren vorzubeugen. Es gibt bereits viele Projekte und Initiativen, die sich für den Schutz der Moore einsetzen, so auch das europa-weite Projekt ALFAwetlands.

Außerdem können trockengelegte Moore langsam und mit viel Mühe zumindest teilweise wieder hergestellt werden: mit Wiederbenässung. Um aus den Flächen trotzdem noch Nutzen ziehen zu können, kann z. B. Schilf angebaut und genutzt werden oder Tiere wie Wasserbüffel zum Einsatz kommen. 

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