Ende September hielt die European Wilderness Society mehrere outdoor-Workshops ab, um Jugendlichen aus Italien, Slowenien, Österreich, Deutschland und der Ukraine die Bedeutung des Waldes, seine Funktionen sowie wichtige Infos zum Verhalten im Wald näherzubringen. Die 3 Workshops mit je ca. 20 TeilnehmerInnen fanden im Salzburger Lungau statt, natürlich direkt im Wald.
Junge Forscher im Wald
Zu Beginn zählten die Jugendlichen alle möglichen Tier- und Pflanzenarten auf, die ihnen als Bewohner des Waldes einfielen.
Die Jugendlichen erforschten direkt vor Ort die verschiedenen Stockwerke des Waldes. Sie entdeckten Käfer, Schnecken und andere Bewohner der Bodenschicht, das eine oder andere Eichhörnchen als Bewohner der Kronenschicht sowie verschiedene Vögel, die mehr gehört als gesehen wurden. Die Jugendlichen versuchten anhand der Rinde und der Blätter oder Nadeln die verschiedenen Baumarten zu bestimmen und die Waldzusammensetzung abzuleiten. In dieser Region sind vorwiegend Nadel- oder Nadelmischwälder zu finden. Auch die wichtigen Funktionen des Waldes als Schutzwald, Lebensraum für Menschen, Tiere, Pflanzen und Pilze, Schadstofffilter, im Klimaschutz sowie die Waldnutzung und deren Auswirkungen wurden vom Workshopleiter erklärt.
Danach erfuhren die Jugendlichen die Prinzipien von „Respect Nature“, also wie man sich im Wald und in der Wildnis richtig verhält.
Wie man richtig Feuer macht
Dann ging es ans Eingemachte: Der Wildnisexperte Vlado Vancura zeigte den Jugendlichen, wie man in freier Natur richtig und gefahrlos ein Feuer macht. Feuer spielte immer eine sehr wichtige Rolle im menschlichen Leben. Viele Jahrhunderte lang wurde es für die Essenszubereitung, zum Aufwärmen etc. verwendet. Kurz gesagt, das Leben spielte sich rund um das Feuer ab. Heutzutage wird das „Lagerfeuer“ als Freizeitaktivität angesehen und dabei ist es sehr wichtig, genau zu wissen, wie man es richtig macht. Aufgrund der Klimaveränderung und daraus resultierender Trockenheit und Waldbrandgefahr muss man sehr vorsichtig sein, wenn man ein Feuer in freier Natur machen will.
Nachdem die Jugendlichen im Wald einiges an Feuerholz gesammelt hatten, ging es los. Vlado erklärte die richtige Aufschichtung des Holzes, das Anzünden sowie das Löschen des Feuers am Ende.
Kurz zusammengefasst: Wenn jemand in freier Natur in Feuer machen will, ist die wichtigste Regel, zuerst zu checken, ob das überhaupt erlaubt ist. Denn es gibt einige europäische Länder, wo das Feuer machen in freier Natur verboten ist. Als Alternative zum Lagerfeuer gibt es heutzutage auch kleine tragbare Griller, die ebenfalls wärmen und man sich schnell etwas zu essen kochen kann.
Wenn man sich aber doch entschließt, ein Feuer zu machen, sollte man sich sicher sein, dass:
– man es nicht direkt im Wald macht,
– es windstill ist,
– bereits existierende Feuerstellen verwendet werden,
– nur kleine Stücke von Totholz verwendet werden und niemals frisch abgeschnittene Äste von Nadelhölzern.
Es ist auch sehr wichtig, das Feuer die ganze Zeit im Auge zu behalten und am Ende das Feuer mit Wasser zu löschen. Auch da sollte man sicher gehen, dass wirklich alles gelöscht ist und keine Glut mehr vorhanden ist.
Literaturexkurs am Lagerfeuer
In der angenehmen Atmosphäre des Lagerfeuers wurden den Jugendlichen die 4 Fachjournale, die im Rahmen des Projektes „Multiperspektivischer Blick auf die Biodiversität im Wald“ entstanden sind, vorgestellt. Die Hefte behandeln folgende Themen: Neue Arten – Chance oder Risiko, Waldbrände – von der Prävention zur Regeneration, Der Einfluss von Fauna auf den Wald, Hin zur naturnahen Waldwirtschaft.
Die Jugendlichen nahmen sehr viele neue und inspirierende Erfahrungen von diesen Workshops mit nach Hause und wir bedanken uns bei ihnen für den tollen Tag!