Vorgeschichte des europäischen Waldes

Um die Vorgeschichte des europäischen Waldes zu erforschen, müssen wir fast 11.000 Jahre in der Geschichte zurückreisen. Wir werden ein wenig über den Prozess erfahren und darüber, wann und wie der europäische und somit auch der österreichische Wald nach einer sehr langen Zeit, in der Europa unter mehreren Eiszeiten litt, langsam wieder auflebte. Das war eine Zeit, in der Europa aufgrund des extremen Klimas fast baumlos war.

Auswirkungen der Eiszeit

All diese ungewöhnlichen klimatischen Extreme während einer Reihe ausgedehnter Eiszeiten fielen in einen Zeitraum, der bereits vor vier Millionen Jahren begann. Das war während der geologischen Periode, die als Pliozän bezeichnet wird, und zum Teil auch während der darauf folgenden geologischen Periode, dem Pleistozän.

In dieser Zeit sank die Durchschnittstemperatur in Österreich und in ganz Mitteleuropa um bis zu 12 °C. Die Schneefallgrenze in den Alpen sank von 2.600 Metern auf 1.400 Meter. Die Gletscher dehnten sich massiv aus und bedeckten die gesamten Alpen. Kleinere Gletscher bedeckten den höchsten Teil der Karpaten. Zwischen den Alpen, den Karpatengletschern und dem skandinavischen Kontinentaleisgürtel mit einer Mächtigkeit von bis zu 3.000 m blieb ein relativ schmaler, eisfreier Gürtel übrig.

Europa war in dieser Zeit baumlos, mit Ausnahme von Inseln mit teilweise bewaldeten Gebieten, in denen Fragmente der früheren Vegetation überlebten. Vielerorts herrschte die Tundra vor, mit Inseln aus frostbeständigen Birken und Kiefern. Kleine widerstandsfähige Dryas beherrschten das Land während dieser Periode.

Die letzte Eiszeit endete in Mitteleuropa vor etwa 12.000 Jahren. Dies war der Zeitpunkt, an dem sich die europäischen Wälder langsam zu erholen begannen.

Wichtige Periode in der Vorgeschichte des europäischen Waldes

Vor 11.000 Jahren war Europa noch fast waldlos, und die Fragmente der kontinentalen Gletscher bedeckten noch große Gebiete, auch in Österreich.

Zu dieser Zeit begannen sich zufällige Waldinseln, die die gesamte Eiszeit überlebt hatten, langsam zu erholen. Diese Fragmente des prähistorischen europäischen Waldes überlebten vor allem in wärmeren und eisfreien Gegenden, bis hinunter in den Süden Europas. Das europäische Land, das lange Zeit von Gletschern bedeckt war, wurde langsam, Schritt für Schritt, wiederbelebt. Nach und nach dehnte sich die Waldfläche in Europa aus. Dieser langsame Prozess dauerte fast 3000 Jahre.

8000 BP: Europa war bereits dicht bewaldet und wurde zu einem sehr bewaldeten Kontinent. Die Waldbedeckung erreichte allmählich ihr Maximum in einem Zeitraum zwischen 9000 BP und 6000 BP Jahren.

6000 v. Chr. ging die Waldbedeckung Europas langsam zurück und wurde immer stärker fragmentiert. Die Gründe dafür waren nicht nur spontane natürliche Störungen, sondern auch immer häufiger Störungen durch den neolithischen Menschen.

Vom Ende der letzten Eiszeit bis zum Beginn des Neolithikums war der Einfluss des Menschen auf die europäischen Wälder minimal.

Auswirkungen auf den Wald zu Beginn des Neolithikums

Vom Ende der letzten Eiszeit bis zum Beginn der Jungsteinzeit (von 4300 v. Chr. bis 2000 v. Chr.) war der Einfluss des Menschen auf den europäischen Wald minimal. Erst mit dem sich langsam entwickelnden Beginn der neolithischen Landwirtschaft wurden die Wälder durch den Menschen gerodet und zersplittert, und der Einfluss des Menschen nahm langsam zu.

Wald und Landwirtschaft

In den folgenden eintausend Jahren verschwanden sehr viele Wälder in Österreich, aber auch in ganz Mittel- und Nordeuropa. Der Hauptgrund für diesen Prozess war die steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen und die Verwendung von Holz als Brennstoff. Diese vom Menschen betriebenen Aktivitäten waren der Hauptgrund für den Waldverlust in Österreich.

Die Waldforschung in Mitteleuropa hat bestätigt, dass die Wälder vor allem seit 4000 v. Chr. allmählich zurückgingen. Das Ergebnis dieses langsamen, aber langfristigen Prozesses war weniger Wald und ein offeneres Mosaik der Bodenbedeckung. Seitdem ist der Waldverlust ein dominierendes Merkmal der Landschaftsökologie in Europa.

Das offenere Mosaik der Bodenbedeckung führte zur ersten landwirtschaftlichen Revolution.

Die erste landwirtschaftliche Revolution

Weniger Wälder und ein offeneres Mosaik der Bodenbedeckung führten zu der ersten landwirtschaftlichen Revolution. Dieser weitreichende Übergang hat sich in der Geschichte vieler menschlicher Kulturen bestätigt. Das ist auch in Österreich noch ersichtlich. Die vom Jagen und Sammeln geprägte Lebensweise wandelte sich allmählich zu Ackerbau und dauerhafter Besiedlung. Dieser Wandel ermöglichte die Existenz einer immer größeren Bevölkerung.

Dieser Wandel ermöglichte es den Menschen auch, Pflanzen zu beobachten und mit ihnen zu experimentieren und zu lernen, wie sie wachsen und sich entwickeln. Dieses neue Wissen führte allmählich zur Domestizierung von Pflanzen für den Ackerbau.

Die Wälder der Vorgeschichte waren eine einzige große Wildnis. Alle Prozesse liefen hier spontan und in der Regel ohne menschlichen Einfluss ab. Irgendwo dort wurden die Grundlagen des wilden Waldes geschaffen, den die modernen Menschen in späteren Jahren Urwälder, Wildnisse nannten. Sie entwickelten komplexe Qualitätsstandards und Prüfverfahren.

Vlado Vancura, Stellvertretender EWS-Vorsitzender

Management von Wildnisgebieten

Die Verwaltung von Wildnis (im Englischen Stewardship of Wilderness) ist die umsichtige und verantwortungsbewusste Führung, die die Wildnis auf weise Art erhält und nutzt.

Das Wort “Stewardship” stammt aus einer religiösen Überzeugung, die besagt, dass der Mensch für die Welt, die Menschheit und die Ressourcen, die ihm anvertraut wurden, verantwortlich ist. In der Vergangenheit waren die Gläubigen gewöhnlich Menschen, die an einen Gott glaubten. Der Gott, der das Universum geschaffen hat und um dessen Schöpfungsprodukte sie sich kümmern müssen. Zu dieser Schöpfung gehören auch Tiere und die Umwelt. Viele Religionen haben einen ähnlichen Ansatz zur Förderung der Umweltpflege.

Wildnismanagement ist ausschließlich der Akt oder die Fähigkeit, die Wildnis zu kontrollieren und Entscheidungen zu treffen.

Das Wort Management kam erst im späten 16. Jahrhundert auf, und zwar von dem italienischen Verb maneggiare, das unter anderem “ein Pferd lenken oder trainieren” bedeutete. Nach heutigem Verständnis ist Management der Prozess der Planung und Organisation von Ressourcen und Aktivitäten. Das Hauptziel besteht darin, bestimmte Ziele auf möglichst effektive und effiziente Weise zu erreichen.

Verwalter der Wildnis

Ein Verwalter der Wildnis zu sein, bedeutet, eine Person zu sein, die sich verantwortungsvoll um die Wildnis kümmert und dabei eine langfristige, visionäre Perspektive hat. Er oder sie trägt eine große Verantwortung, und es ist seine oder ihre Priorität, dafür zu sorgen, dass die Wildnis auf lange Sicht überlebt.

Das bedeutet zum Beispiel, dass er/sie nicht nur für die alltägliche Pflege der Wildnis verantwortlich ist. Bei der Lösung eines Problems muss der/die Verwalter:in sich zu Beginn des Entscheidungsprozesses immer fragen, ob die vorgeschlagene Art der Pflege notwendig ist. Es muss geprüft werden, ob kurzfristige Herausforderungen nicht die langfristigen Ziele der Wildnis gefährden.

Zum Beispiel ein Vorschlag zur Beseitigung nicht heimischer invasiver Arten oder zur Durchführung von Maßnahmen zur Kontrolle der Population baumschädigender Insekten. Dies ist oft eine sehr komplexe Situation, da die Interessen aller Beteiligten sehr spezifisch sind. Der Druck dieser Interessengruppen ist oft unerträglich. 

Eine wirksame Methode, die die Verwalter:innen häufig anwenden, ist eine sehr sorgfältig ausgearbeitete Zonierung der Wildnis. Diese bietet eine alternative Lösung zur Umsetzung solcher Maßnahmen in der Pufferzone, die die Wildnis selbst umgibt, und ermöglicht somit die Aufrechterhaltung des Grundsatzes der Nichteinmischung im Kern der Wildnis.

Ein Wildnismanager ist eine Person, die sich tagtäglich verantwortungsvoll um die Wildnis kümmert. Bei diesem Ansatz fehlen oft die visionäre Perspektive und das langfristige Ziel der Wildniserhaltung. 

Dieses Managementmodell wird oft stark von der aktuellen komplexen Situation vor Ort beeinflusst. Einige kritische Aspekte in dieser Situation sind der Landbesitz, die Tradition des aktiven Managements in der Vergangenheit, die Meinung der Wildnisnutzer (einheimisch oder aus Städten kommend) und nicht zuletzt das allgemeine gesellschaftliche Bewusstsein für die Aufgabe und Bedeutung der Wildnis.

Dies führt dazu, dass die Verwalter:innen bei der Beseitigung nicht einheimischer invasiver Arten sehr oft Vorwände für Eingriffe in Wildnisgebiete anführen. So werden beispielsweise spontan nachwachsende nicht-heimische Arten entfernt. 

Bei der Durchführung von Maßnahmen zur Bekämpfung von Insektenpopulationen ist die Situation noch komplexer. Insektenpopulationen, die in der Wildnis zunehmen, können sich über die Grenzen der Wildnis hinaus ausbreiten. Dies hat natürlich negative Auswirkungen auf die umliegenden Wälder, die bepflanzt und für die Holzproduktion genutzt werden.

Daher suchen Wildnismanager oft nach Gründen, Argumenten und Ausreden für ihre aktiven Managementmaßnahmen. Sie müssen das tun, um dem gesellschaftlichen Druck, der auf ihnen lastet, gerecht zu werden.

Verwaltungsplan für die Wildnis

Dieser Plan ist ein Dokument, das den Verwalter:innen der Wildnis Orientierung und Leitlinien bietet. Er hilft ihnen, Entscheidungen über die künftige Nutzung und den langfristigen Schutz der Wildnis zu treffen. Es ist ein ganzheitliches Dokument für die Wildnis. Es analysiert detailliert und beschreibt den langfristigen konzeptionellen Ansatz für den Umgang mit der jeweiligen Wildnis. 

Der Plan gibt den Wildnisbetreuer:innen eine Anleitung, wie sie zunächst feststellen können, ob Handlungsbedarf besteht, bevor sie einen Aktionsplan umsetzen. Er enthält die Essenz der Wildnisverwaltung, nämlich das Management ohne Eingriffe. Für Wildnisbetreuer und Schutzgebietsverwalter bedeutet dies, dass sie sich dafür entscheiden, die Finger davon zu lassen, damit die Natur und ihre dynamischen Prozesse frei und ungestört ablaufen und sich entwickeln können.

Ein Wildnismanagementplan ist ein Dokument, das die Ziele des täglichen Wildnismanagements festlegt. Er legt die Aufgaben und Zuständigkeiten der Verwaltungsorgane klar fest und stellt sicher, dass die Ziele für die Wildnis erreicht werden.

Ein Managementplan ist ein umfassendes Dokument, das den Wildnismanagern als Leitfaden dient. In einem Managementplan werden im Allgemeinen die Ziele einer Wildnis und die Strategien zur Erreichung dieser Ziele dargelegt. Eine korrekte Umsetzung des Managementplans gewährleistet, dass die Organisation die Wildnis so effektiv wie möglich verwaltet.

Fazit

Ein Wildnisverwaltungsplan ist ein Prozess, der die Verwaltung der Wildnis steuert, um sicherzustellen, dass der Charakter der Wildnis erhalten bleibt und für die künftige Nutzung und den Genuss der Wildnis nicht beeinträchtigt wird.

Wildnis ist ein sehr komplexes Thema. Für viele von uns war es ein neues und unbekanntes Thema. Diese Zeit ist vorbei! Die Europäer haben erkannt, dass Wildnis ein untrennbarer Teil des europäischen Erbes ist. Ein Wilderness Stewardship Plan ist ein Leitfaden für den Prozess, der uns helfen wird, ein langfristiges Überleben der Wildnis in einer sehr dynamischen Zeit, der Europa ausgesetzt ist, zu gewährleisten.

Vlado Vancura, Wildnis-Freiwilliger

Die Zirbelkiefer (Pinus cembra) ist ein Symbol der Wildnis

Pinus cembra, auch als Zirbelkiefer bekannt, ist eine bemerkenswerte Baumart

Sie hat einen sehr außergewöhnlichen Charakter und ist für viele Menschen ein Symbol der Wildnis. Sie wächst oft an sehr abgelegenen Orten, wo vor allem aufgrund der Unzugänglichkeit kleine Fragmente der europäischen Wildnis bis in die heutige Zeit erhalten geblieben sind.

Eine ganze Reihe solcher Wildnisgebiete haben eine Zirbelkiefer in ihrer Geburtsurkunde stehen. Sei es als Grundelement des Gebiets oder als Teil eines größeren, komplexeren ökologischen Gebiets. Zu den bekanntesten Wildnisgebieten, die mit den Zirbelkiefern in Verbindung stehen, gehören die folgenden: Schweizerischer Nationalpark in der SchweizNationalpark Hohe Tauern in ÖsterreichTatra-Nationalpark in der SlowakeiRetezat-Nationalpark in Rumänien oder Gorgany Strict Reserve in der Ukraine.

Die Zirbelkiefer ist zu einem wichtigen Element des Schutzes und zu einem Symbol der Wildnis in den Karpaten und Alpen geworden.

Die Geschichte der Zirbelkiefer

In der geologischen Vorzeit, nach dem Rückzug der letzten Gletscher, vor mehr als 10.000 Jahren, war die Zirbelkiefer in den europäischen Wäldern viel stärker vertreten. Zu dieser Zeit bedeckte dieser Baum das gesamte Gebiet Europas.

Mit dem allmählichen Temperaturanstieg zog er sich dann aus dem Tiefland zurück. Von den einst ausgedehnten Zirbelkieferwäldern blieben nur noch Fragmente in den Alpen und Karpaten übrig.

Die Zirbelkiefer und der Mensch

Mit der Ankunft des Menschen wurden die Zirbelkieferbergwälder zu einer interessanten Quelle für hochattraktives und hochwertiges Kiefernholz. Die jahrhundertelange Abholzung der Zirbelkieferwälder hat ihre ursprüngliche Verbreitung erheblich dezimiert. Heute bewundern und schützen wir nur noch die Reste der einst riesigen Zirbelkieferwälder, die oft an unzugänglichen Berghängen liegen.

Nach Jahrhunderten ununterbrochener menschlicher Tätigkeit in Europa sind Reste von Zirbelkieferwäldern nur noch in den Alpen und den Karpaten zu finden.

Die Geschichte aus den Karpaten

In den Karpaten wächst die Zirbelkiefer derzeit verstreut an der oberen Waldgrenze, am Rande der Zone mit der Bergkiefer. Sie wächst nur in den höchsten Bergen der Karpaten. In Rumänien sind das vor allem die Retezat-, Fagaras- oder Paring-Berge. In der Ukraine ist es das Gorgany-Massiv, und in der Slowakei wächst sie nur in der Westlichen und Hohen Tatra.

Die Zirbelkiefer wächst im südlichen Teil der Karpaten in einer Höhe von etwa 1.800 Metern. Nach Norden hin nimmt mit dem Absinken der Waldgrenze auch die Höhe ab, in der sie noch wachsen kann. In der Slowakischen Tatra, dem nördlichsten Verbreitungsgebiet der Zirbelkiefer in den Karpaten, wächst sie auf einer Höhe zwischen 1350 und 1450 Metern.

Heute ist die Zirbelkiefer in den Karpaten sehr selten und wächst nur noch in kleinen isolierten Gruppen am oberen Rand der Baumgrenze. In der Vergangenheit wuchs sie auf viel größeren Flächen. Wegen des hochwertigen Holzes und der Schaffung von Weideflächen wurde sie jedoch sehr intensiv abgeholzt. Heutzutage ist sie in den Schutzgebieten der Karpatenländer eine streng geschützte Art.

Die Geschichte aus den Alpen

Die Zirbelkiefer wächst im gesamten Alpenraum, von den Seealpen in Frankreich bis zu den Julischen Alpen in Nordslowenien. Größere Bestände gibt es im östlichen Teil der Alpen.

Die Zirbelkiefer ist in den Alpen viel stärker vertreten als in den Karpaten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass das Verbreitungsgebiet der Zirbelkiefern in den Alpen viel größer ist und geeignete Bedingungen für ein massiveres Vorkommen dieses Baums bietet. Es ist vor allem die hohe Gebirgskette, die für ihr Vorkommen geeignet ist.

Auch in den Alpen wurde die Zirbelkiefer viele Jahrhunderte lang intensiv abgeholzt. Die Gründe für diese Aktivitäten waren ähnlich wie in den Karpaten. Sie galt als ein sehr wertvoller Baum mit hochwertigem Holz. Der zweite Grund war die Notwendigkeit, die Bergweiden zu erweitern, um eine große Menge Vieh zu züchten. 

Hinzu kommt, dass die Alpen schon länger besiedelt sind als die Karpaten. Daher waren die Auswirkungen auf die Abholzung der Zirbelkieferwälder länger und intensiver. Dennoch bieten die Alpen heute viel mehr Möglichkeiten, die Zirbelkieferwälder in verschiedenen Ecken dieses Gebirges zu bewundern und zu genießen. 

 Wilderness Academy Days Hohe Tauern 2014 0071.jpg
Wilderness Academy Days Hohe Tauern 2014 0071.jpg – © European Wilderness Society CC BY-NC-ND 4.0

Lebensdauer der Zirbelkiefer

Die Zirbelkiefer lebt bis in ein hohes Alter. Es gibt nachgewiesene Fälle von Bäumen mit einem Alter von mehr als 1.000 Jahren. Sie gehört zu den ältesten Bäumen in den europäischen Bergen. Sie ist sehr frostbeständig, verträgt Temperaturen bis zu -50 °C und hält selbst stärksten Stürmen und Schneeverwehungen stand. Das kräftige Wurzelwerk verankert die Kiefer sicher an steilen Felshängen.

All dies schafft die Voraussetzungen dafür, dass die Zirbelkiefer unter den sehr rauen klimatischen Bedingungen des Hochgebirges überleben kann und eine Generation nach der anderen überlebt.

Fazit

Die Zirbelkiefer ist die unbestrittene Königin der Hochgebirgswälder, sowohl in den Alpen als auch in den Karpaten. Sie hat in den vergangenen Jahrhunderten sehr unter den Aktivitäten des Menschen gelitten, der sie rücksichtslos abgeholzt und verbrannt hat. Trotz dieses menschlichen Drucks haben die Reste überlebt. Viele von ihnen sind heute wichtige Elemente der erhaltenen Bergwildnis. Diese Reste wurden von der heutigen Generation geerbt.

Die spontane Selbsterneuerung der geschädigten Zirbelkieferwälder erfolgt sehr langsam, aber kontinuierlich. Es ist ein Baum, von dem wir auch heute noch eine Menge lernen können.

Für mich ist die Zirbelkiefer ein Symbol für die Wildnis der hohen und unzugänglichen Berge.

Marek Gejdos, Unterstützer der Wildnis

Die Rolle der Feuchtgebiete für den Wald

Feuchtgebiete sind äußerst wichtig. Sie bieten einen enormen Nutzen, da sie eine wichtige biologische Vielfalt beherbergen, und darüber hinaus bieten sie auch den Menschen viele Vorteile. Dennoch haben sich die Menschen seit der Antike sehr unverantwortlich verhalten und viele von ihnen stark beschädigt.

Dies hat dazu geführt, dass Europa im letzten Jahrtausend etwa 80 % seiner ursprünglichen Feuchtgebiete verloren hat

Dennoch nehmen diese Lebensräume vor allem im nördlichen Teil des Kontinents noch große Flächen ein. Bäche und Flüsse sind in ganz Europa akut bedroht. Aus diesem Grund sind Tideflüsse in der gemäßigten Zone Europas sehr selten geworden.

Geschichte der Feuchtgebiete

Seit dem Ende der letzten Eiszeit vor 11.000 Jahren waren Feuchtgebiete eines der vorherrschenden Ökosysteme in Europa. In den folgenden Jahrtausenden wurden sie zu sehr verbreiteten Ökosystemen. Das war auch die Zeit, als ein großer Teil Europas bereits von ausgedehnten Wäldern bedeckt war. 

Die Lebewesen im Wald haben sich auf bewundernswerte Weise an den feuchten Boden angepasst und einen sehr vielfältigen Komplex von Lebensräumen geschaffen. Mit dem Fortschreiten der Jahrhunderte und dem zunehmenden Einfluss des Menschen nahm die Ausdehnung der Feuchtgebiete weltweit und insbesondere in Europa allmählich ab.

Menschliche Sicht

In der Vergangenheit betrachteten die Menschen Feuchtgebiete als Ödland. Als Orte, die entwässert und in landwirtschaftliche Flächen, Siedlungen und für andere Nutzungen umgewandelt werden sollten. Seit 1900 sind mehr als 64% dieser Art von Ökosystemen in Europa durch Entwässerung und Umwandlung verloren gegangen, und viele der übrigen wurden degradiert. 

Es gibt verschiedene Arten von Feuchtgebieten: Sumpf, Bruch, Moor, Niedermoor oder Flussufer. Alle diese Arten von Lebensräumen sind entweder ständig oder saisonal von Wasser überflutet. Aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen sind diese Lebensräume für die sozioökonomische Entwicklung und die Erhaltung der Umwelt sehr wichtig.

Heute weiß man, dass Feuchtgebiete hochproduktive und biologisch vielfältige Ökosysteme sind, die die Wasserqualität verbessern, die Erosion kontrollieren, den Wasserfluss aufrechterhalten und Kohlenstoff binden. Darüber hinaus sind sie die Heimat von mindestens einem Drittel aller bedrohten und gefährdeten Arten.

Konkretes Beispiel für die Bedeutung von Feuchtgebieten

In einigen Gebieten sind Feuchtgebiete schon seit mehreren Jahrhunderten ein verborgener Schatz für die Menschen vor Ort. In diesen Gebieten wächst ein typisches Gras, – Schilf – das von den Menschen genutzt wird. Dieses Gras kommt in Feuchtgebieten in den gemäßigten Regionen Europas vor. Im Laufe der Geschichte lieferte Schilf Material für Kleidung, Matten, Bausätze und Seile sowie getrocknetes Gras für Lagerstreu. 

Schilf wurde auch im Bauwesen verwendet, z. B. für Wände, Böden und Decken von Häusern. Die im Winter geernteten Schilfhalme werden auch heute noch für verschiedene Zwecke verwendet. In einigen europäischen Ländern werden sie auch zur Herstellung von Garten- und Inneneinrichtungen wie Jalousien, Boden- und Wandverkleidungen, Täfelungen und Sichtschutz verwendet.

Feuchtgebiete sind die Nieren der Erde

Forscher bestätigten, dass Feuchtgebiete für die Gesundheit unseres Planeten lebenswichtig sind. Wie die Nieren, die unser Blut filtern, um Giftstoffe und andere Substanzen auszuscheiden, filtern sie das Wasser, bevor es in die Flüsse gelangt.  

Feuchtgebiete reinigen das Wasser, indem sie Sedimente und andere Schadstoffe, einschließlich Chemikalien, entfernen. Diese Ökosysteme filtern und verarbeiten auch überschüssige Nährstoffe, die aus der Landwirtschaft und aus Neubaugebieten abfließen können. Feuchtgebiete sind auch in der Lage, langfristig Schadstoffe aus dem Wasser zu filtern, das sie durchfließt.

In vielen Teilen Europas, vor allem in der Nähe von Städten, und immer häufiger auch innerhalb von Großstädten, sorgen vom Menschen angelegte Feuchtgebiete für eine wichtige Interaktion zwischen Mensch und Natur. Das ist ein einfacher Ort, an dem die Menschen einen solchen spontanen natürlichen Prozess beobachten und bewundern können.

Marek Gejdos, Wildnis-Freiwilliger

BioDiv-Multiperspektivischer Blick auf die Biodiversität im Wald

In diesem Jahr, wurden verschiedene Online und Offline Veranstaltungen organisiert. Diese haben vor allem über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Waldgebiete Europas und vor allem in Österreich informiert.

Auf Grund der aktuellen Lage ist es uns auch gelungen, Ukrainische Forstwissenschaftler und vor allem Wissenschaftlerinnen in das Projekt BioDiv zu integrieren.

Zahlreiche Webinare, Podcasts und Workshops wurden nicht nur auf Deutsch gehalten, sondern auch auf Englisch und Ukrainisch übersetzt.

Großen Zuspruch fanden die Webinare von dem slowakischen Forst-Experten Vlado Vancura und die Outdoor Workshops zu den verschiedenen Stockwerken des Waldes. Auch 2023 werden die Webinare und Postings weiter fortgesetzt.

Umwelt-Allianz zwischen Österreich und Ukraine

Zusammen mit dem Direktor der Abteilung für Schutzgebiete des Ministeriums für Umweltschutz und natürliche Ressourcen der Ukraine, hat das Team der European Wilderness Society einen Think Tank zum möglichen Austausch von Schulungen, Fortbildungsmaßnahmen und Wissensaustausch ins Leben gerufen.

Während eines ersten Treffens war der aktuelle Zustand der ukrainischen Schutzgebiete ein wichtiges Gesprächsthema. Diskutiert wurde auch, wie sich der Krieg auf das European Wilderness Network und die Forstwirtschaft und Wälder auf der ganzen Welt und insbesondere in Österreich und der Ukraine auswirken könnte.

Das ukrainische Ministerium äußerte Interesse an einer Zusammenarbeit zur Unterstützung von Naturschutzaktivitäten sowie an gemeinsamen Aus- und Fortbildung von im Naturschutz arbeitenden Personen sowohl in Österreich als auch in den ukrainischen Schutzgebieten. Dies soll dazu dienen, die unterschiedlichen Ansätze und Methoden im Naturschutz zwischen der EU und der Ukraine zu vergleichen, ganz besonders um die Vor- und Nachteile beider Ansätze herauszuarbeiten.

Wichtige Schutzinstrumente: FFH- und Vogelschutzrichtlinie

EU-Länder wie Österreich würden so mehr Einblick in andere Ansätze des Naturschutzes erlangen und könnten zur Vorbereitung des EU-Beitritts der Ukraine und zur Anpassung der EU-Umweltgesetzgebung beitragen. Zu diesen Rechtsvorschriften gehört die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie), die die Erhaltung einer Vielzahl bedrohter Tier- und Pflanzenarten gewährleistet.

Die FFH-Richtlinie rückt immer wieder ins Blickfeld und wurde 1992 zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wild lebenden Tiere und Pflanzen erlassen. Sie hat zum Ziel, die Erhaltung der biologischen Vielfalt unter Berücksichtigung wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und regionaler Erfordernisse zu fördern. Sie bildet mit der Vogelschutzrichtlinie den Eckpfeiler der europäischen Naturschutzpolitik und etabliert das EU-weite Natura 2000-Ökonetz von Schutzgebieten, das vor potenziell schädlichen Entwicklungen geschützt ist.

Die weltweite Biodiversität im Allgemeinen und in Wäldern ist sehr wertvoll, daher sind gemeinsame Anstrengungen zu ihrem Schutz erforderlich – auch in Krisenzeiten. Immerhin sind fast 48% der österreichischen Staatsfläche mit Wald bedeckt, was ungefähr 4 Millionen Hektar Wald ausmacht. Die Ukraine hat hingegen einen Waldanteil unter 20% , das entsprach vor 20 Jahren ungefähr 9,4 Millionen Hektar.

Ein Plan zum Schutz der Biodiversität in beiden Ländern, würde auch die Vielfalt der EU-übergreifenden Themen, die für die Ökosystemleistungen relevant sind, wie die Gemeinsame Agrarpolitik, grüne Infrastruktur, das Natura-2000-Netzwerk, die Forststrategie, die Wasserpolitik, Energie, Unternehmens- und Industriesektoren und Gesundheit beleuchten.

Die im Zuge des Projekts “BioDiv” stattfindenden Podcasts, Interviews und Webinare sind ein guter Start für einen Wissensaustausch zwischen beiden Ländern und sollen weiter zu beiderseitigen Erkenntnissen ausgebaut werden. Die European Wilderness Society freut sich über die Kontaktaufnahme des Ministeriums für Umweltschutz und natürliche Ressourcen der Ukraine, die auf Grund der langjährigen internationaler Verbindungen zu diesem schönen Land der Karpaten geschah.

Seltener Fund im Auwald

Im Leipziger Auwald erlebten Forschende und Biologiestudierende der Universität Leipzig eine besondere Überraschung: Sie entdeckten mehrere Exemplare eines extrem seltenen Insekts, den Mückenhaft (Bittacus hageni). Dieser galt in Deutschland noch bis 2003 als ausgestorben und ist in ganz Europa nur an wenigen Stellen zu finden. 

Der sogenannte „Hagens Mückenhaft“ ist eine etwa fünf Cent große Schnabelfliege, die mit ihren langen Beinen an eine Schnake erinnert. Der Fundort im Leipziger Auwald ist der Erstnachweis für den östlichen Teil Deutschlands. Forschende und Studierende waren natürlich begeistert über ihren besonderen Fund. Das zeigt auch, wie wichtig Studentenexkursionen sind und wie wertvoll sie für die Ausbildung der zukünftigen Biologen sind. 

Ein solcher Fund hebt die Bedeutung von Auwäldern hervor, die als Refugium und Lebensraum für viele (seltene) Arten in Europa unbedingt erhalten werden müssen. Im Leipziger Auwald ist die Biodiversität der Insekten besonders hoch, darunter auch viele seltene Arten. Aus diesem Grund erforscht die Universität Leipzig in Verbund mit dem Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) hier auch das Vorkommen und die Verbreitung bedrohter Insektenarten.

Fingerabdruck verewigt

Dieser Fund der Hagens Mückenhaft wird auch ihren ersten genetischen Fingerabdruck liefern, der dann diese Art auch in DNA-Datenbanken für die Forschung zugänglich machen wird. Hierzu wird eine in der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Sebastian Steinfartz bereits etablierte Methode angewendet, bei der die untersuchten Tiere nicht beschädigt werden und im Anschluss als Belegexemplar in einer öffentlichen Sammlung verbleiben können.

Laubholz-Säbelheuschrecke und artenreiche Wälder werden in Deutschland mit neuem Projekt geschützt

Ein neues Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz das Überleben der Laubholz-Säbelschrecke in Deutschland sichern. Über diese Heuschreckenart ist bislang wenig bekannt, da sie sehr versteckt lebt. Das Projekt “ELSA – Entwicklung naturnaher Eichenwälder für die Laubholz-Säbelschrecke und andere gefährdete Insektenarten” soll die bestehenden Wissenslücken schließen. Das Vorhaben der Universität Trier wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministeriums (BMUV) in Höhe von 396.000 Euro gefördert.

Die Laubholz-Säbelschrecke lebt gut versteckt in der Kronenschicht von Eichen- und Eichen-Hainbuchenwäldern. Ihr Gesang liegt im Ultraschallbereich und ist für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar, was den Nachweis ihrer Vorkommen zusätzlich erschwert. Nach derzeitigem Wissensstand bevorzugt die Laubholz-Säbelschrecke wärmebegünstigte, artenreiche Eichen- und Eichen-Hainbuchenwälder. Deutschland hat eine besondere Verantwortung für die Art, denn hier liegt der Schwerpunkt ihrer weltweiten Verbreitung.In Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz werden die für den Schutz der Heuschrecke notwendigen Informationen gesammelt.Vom Schutz der Laubholz-Säbelschrecke profitieren auch viele andere Tier- und Pflanzenarten desselben Lebensraums, zum Beispiel Mittelspecht, Waldlaubsänger oder Hirschkäfer. 

Im Projekt werden verschiedene Nachweismethoden und -zeiten für ein Monitoring getestet sowie mit Hilfe von Nischenmodellierung potenziell geeignete Lebensräume identifiziert und überprüft. Außerdem werden die Auswirkungen von bisherigen Naturschutzmaßnahmen auf die Laubholz-Säbelschrecke untersucht.

Um die Laubholz-Säbelschrecke schützen und erhalten zu können, müssen wir ihre Lebensraumansprüche und Ökologie besser kennen. Im Projekt ELSA werden jetzt die notwendigen Wissensgrundlagen gesammelt und gezielte Schutzmaßnahmen entwickelt, damit wir nicht nur diese Heuschreckenart, sondern auch ihren Lebensraum langfristig erhalten können

Sabine Riewenherm, Präsidentin Bundesamt für Naturschutz

Ziel des Projekts der Universität Trier ist es auch, in Kooperation mit Naturschutzbehörden, Forstämtern und Privatwaldbesitzern geeignete Habitate für die Art zu schaffen, aufzuwerten und besser miteinander zu vernetzen. Auf ausgewählten Flächen ist dazu ein geeigneter Umbau von ehemaligen Fichtenforsten hin zu artenreichen Eichenwäldern geplant. Zudem sollen existierende Bewirtschaftungspläne von Schutzgebieten auf ihre Eignung für die Art überprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen schließlich in einem Leitfaden für den Schutz der Laubholz-Säbelschrecke zusammengefasst werden.

Klimawandel bedroht Kaukasus-Waldkiefer

Die Kieferwälder der Kaukasus Ökoregion sind wichtiger Fundort für endemische Arten und Biodiversität. Doch die Waldkiefer, ein wichtiger Bestandteil dieser Landschaft, steht unter dem Druck des Klimawandels; eine neue Studie findet, dass über 90% der Waldkieferverbreitung bis zum Ende des Jahrhunderts verloren gehen könnte. 

Zum Nachlesen: Nature.org

Der Waldkiefer (Pinus sylvestris) ist die häufigste Kieferart und kommt vor allem an den Grenzen von Europa in den Kaukasen vor. Diese Region ist als Glazialrefugium, ein wärmeres Schutzgebiet während der letzten Eiszeit, ein globaler Biodiversitätshotspot. Deren Wälder enthalten einzigartige, aber bedrohte Lebewesen wie zu Beispiel den Anatolischen Leopard, den Kuban-Tur und das Kaukasus-Birkhuhn. Die Waldkiefern dominieren in höheren Gebieten, wachsen bis zu 45m hoch und leben normalerweise 150 bis 300 Jahre. 

Anpassung an den Klimawandel möglich?

Die in Nature publizierte Studie beweist, dass die kaukasische Population der Waldkiefer eine hohe genetische Vielfalt besitzt. Wie früher erwähnt stammen die Waldkiefern im Kaukasus-Gebirge aus der Eiszeit und ihre evolutionäre Geschichte unterscheidt sich deshalb vom Hauptbaumbestand in Europa. Diese genetische Variation dient der Anpassung an Klimawandel auf lokalen und regionalen Skalen. 

Doch diese genetische Vielfalt ist laut der Studie unter Druck von klimatischen Veränderungen. Da die Waldkiefer im Kaukasus in sehr niedriger Dichte in einer vom Menschen stark beeinflusste Gegend wächst, gibt es eine hohe Rate von Inzucht, welche durch schwierige Umweltumstände zum größeren Problem wird. Die Wissenschaftler meinen, dass bis 2100 die klimatischen Bedingungen im Verbreitungsgebiet der Waldkiefer das Überleben der Art nicht mehr ermöglicht. 

Um die verlorene genetische Vielfalt der Waldkieferpopulationen wiederherzustellen, sollten die Naturschutzgebiete im Kaukasus, die momentan ca. 18% der Waldökoregion bedecken, erweitert werden. Die Auswirkungen vom Klimawandel können selbstverständlich nur durch globale CO2-neutrale Maßnahmen vermindert werden, aber die nachhaltige Waldbewirtschaftung im Kaukasus-Gebiet könnte auch helfen, die Kieferwälder und deren Tierwelten zu beschützen. 

Bäume in Städten – die Lösung gegen die Überhitzung?

Eine neue Studie der ETH Zürich hat herausgefunden, dass Bäume in Städten tatsächlich einen großen Unterschied in Bezug auf die Abkühlung der Umgebung machen. Im Durchschnitt kühlen Bäume in mitteleuropäischen Städten die Oberfläche um 10 Grad ab, während Grünflächen ohne Bäume die Oberfläche nur um 5 Grad abkühlen. In Südeuropa ist dieser Effekt jedoch geringer.

Die Studie

Die Studie, die in Nature Communications veröffentlicht wurde, analysierte Satellitenbilder von 293 europäischen Städten, darunter auch Städte in Österreich wie Salzburg und Wien. Die Ergebnisse waren eindeutig: In allen Städten hatten Bäume den größten Einfluss auf die Oberflächentemperaturen im Sommer. Aber warum?

Der größte Faktor ist die Verdunstung. Bäume nehmen im Vergleich zu Gras aufgrund ihrer tiefen Wurzeln mehr Wasser auf und kühlen so die Atmosphäre ab. Ein weiterer Faktor ist der Schatten, den sie ihrer Umgebung spenden und damit die Aufheizung von Oberflächen wie Straßen und Gebäuden verhindern.

Auswirkungen auf die Stadtplanung


Die Überhitzung in europäischen Städten ist im Laufe der Jahre immer problematischer geworden. Mehrere Tage mit Temperaturen über 40 °C sind keine Seltenheit, und vor allem die sehr junge und ältere Generation leidet darunter. In extremen Fällen kann dies sogar zu Todesfällen führen. Da die Temperaturen durch den Klimawandel noch weiter ansteigen werden, müssen die Städte bei der Planung und Umgestaltung ihres Raums unbedingt neue Strategien anwenden. Mehr Bäume und grüne Infrastruktur, mehr Parks und weniger Beton sind der Schlüssel zu kühlen und lebendigen Städten der Zukunft.

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