Angesichts der aktuellen Waldkrise fordert eine Gruppe von Waldexperten, Forstpraktikern, Waldbesitzern und Verbändevertretern in einem offenen Brief an Bundesministerin Klöckner eine Abkehr von der konventionellen Forstwirtschaft. Es heißt: „Wir fordern die staatliche Forstwirtschaft auf, anstelle teurem Aktionismus endlich eine sachkundige Fehleranalyse des eigenen Wirkens vorzunehmen und dabei alle Akteure mit einzubeziehen. Gefordert werden eine konsequente Abkehr von der Plantagenwirtschaft und eine radikale Hinwendung zu einem Management, das den Wald als Ökosystem und nicht mehr länger als Holzfabrik behandelt“.
Wir brauchen endlich eine Waldwende, die die natürlichen Produktionskräfte des Waldes stärkt und nicht weiter schwächt. Darum ist zunächst ist die Forstwirtschaft selbst gefragt, betriebliche Stressoren zurückzunehmen und bei der Wiederbewaldung auf die Natur zu setzen.“
Die derzeitige Waldkrise in Deutschland ist nicht allein eine Folge des Klimawandels – auch die Art der Waldbewirtschaftung trägt eine erhebliche Mitverantwortung. Es gibt zu viele struktur- und artenarme Wälder, die durch zu viele Wege zerschnitten wurden. Waldböden werden zu intensiv befahren, und vielerorts ist das Waldinnenklima durch Auflichtung und zu starke Holzentnahme geschädigt“
„Wir brauchen endlich Ruhepausen für den Wald in Deutschland, der jahrhundertelang ausgebeutet wurde. Wir brauchen ein neues, ökologisch orientiertes Konzept für den zukünftigen Wald, – keinen hektischen „Waldumbau“, sondern schlicht Waldentwicklung – hin zu mehr Naturnähe, die dem Wald als Ökosystem den notwendigen Spielraum belässt, selbstregulierend auf die sich abzeichnenden Umweltveränderungen reagieren zu können.“
Es wäre Steuergeldverschwendung, jetzt Millionen von Bäumen zu pflanzen, wenn diese vom Wild gefressen werden wie bisher. Eine waldverträgliche Verringerung des Wildbestandes ist dringender als je zuvor“.
Die von allen Bürgerinnen und Bürgern über ihre Steuern zu bezahlenden Hilfen für die Waldbesitzenden seien gerechtfertigt – aber nur, wenn sie genutzt würden, einen zukunftsfähigen Wald aufzubauen. Definitiv sei geboten Fehler der Vergangenheit aufzuarbeiten und zu vermeiden.
Zu den Unterzeichnern des Briefes gehören neben Wissenschaftlern Forstexperten mit jahrzehntelanger Erfahrung, Chefs von Umweltverbänden wie etwa Deutscher Naturschutzring, Greenpeace, NABU, Naturfreunde und die Deutsche Umweltstiftung, Vertreter von Bürgerinitiativen und namhafte Autoren wie Franz Alt oder Peter Wohlleben.
Die Unterstützer
Dr. Franz Alt (Journalist und Autor) – Bigi Alt (www.sonnenseite.com) – Jana Ballenthien(Waldreferentin, ROBIN WOOD) – Martin Bertram (Forstwissenschaftler) – Claudia Blank (Sprecherin der Bundes BürgerInitiative WaldSchutz, BBIWS) – Wilhelm Bode (Autor und vormals Leiter der Saarländischen Forstverwaltung; Leit.Min.Rat a.D.) – Klaus Borger (Assessor des Forstdienstes und Staatssekretär a.D., Vorsitzender Forstbetriebsgemeinschaft Saar-Hochwald w.V.) – Reinhard Dalchow(Pfr. i. R., Bundesvorstand Grüne Liga, Mitglied der AG Kirchenforst) – Susanne Ecker (Sprecherin BI Schützt den Pfälzerwald) – Gotthard Eitler (Förster i.R.) – Hermann Edelmann (MitgründerProRegenwald) – Dr. Lutz Fähser (Forstamtsleiter i.R., Lübeck) – Herbert Fahrnbauer (Sprecher BI gegen die Waldzerstörung) –Dr. Andreas Fichtner (Wissenschaftler, Leuphana Universität Lüneburg) – Professor Dr. Maximilian Gege (VorsitzenderB.A.U.M.) – Peter Gerhardt(denkhausbremen) – Franz Gregetz (BundesBürgerInitiative WaldSchutz) – Manfred Großmann (Leiter Nationalpark Hainich) – Jessica und Hakan Günder (Bürgerinitiative: BI fightforforest Odenwald)- Sylvia Hamberger (Gesellschaft für Ökologische Forschung) – Mark Harthun (Fachbereichsleiter Naturschutz, Stellvertr. Landesgeschäftsführer NABU Landesverband Hessen) – Dr. Annette Hartmann (Baumaktivistin Geisenfeld) – Hermann Graf Hatzfeldt (Waldbesitzer, ehm. Vorsitzender FSC-Deutschland) – Gaby und Joachim Heger (Sprecher Bürgerinitiative Lachwald-erhalten.de) –Dr Peter R Hobson School for Sustainable Environments & Design, Writtle University College, IUCN CEM Forest Ecosystems –Hajo Hoffmann (Minister a.D. ) – Birgit Huvendieck (BI Baumschutz Braunschweig) – Prof. Dr. Pierre Ibisch (Direktor Centre for Econics and Ecosystem Management an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung, Vorstand Deutsche Umweltstiftung, Vorstand European Beech Forest Network) – Dr. Lebrecht Jeschke (ehem. Direktor des Landesnationalparkamtes Mecklenburg-Vorpommern) – Eberhard Johl (BI-Baumschutz Hildesheim) – Martin Kaiser (Geschäftsführer Greenpeace) – Dr. Bernd Kempf(Bürgerbewegung Freunde des Spessarts, BBFdS) – Tanja Keßels (Protect, Natur-, Arten- und Landschaftsschutz e.V.) – Jutta Kill (Biologin, Beraterin für soziale Bewegungen, Autorin) – Kerstin Klein(BI Stadtwald Raunheim) – Regina Klein (BI Waldschutz im Taunus) – Armin Kohler (VereinEntwicklung Lebensraum Kißlegg e.V.) – PD Dr. Werner Kratz (FU Berlin, stv. Vorsitzender NABu Brandenburg) – Wolfgang Kuhlmann (Arbeitsgemeinschaft Regenwald und Artenschutz) – Max V. Limbacher (M.A. Ortsvorsteher Kirkel Limbach) – Dr. Siegfried Klaus (AG Waldnaturschutz im NABU Thüringen) – Prof. Dr. Hans D. Knapp (DirProf.a.D., Succow Stiftung, Vorstand European Beech Forest Network, EuroNatur) –Heinz Kowalski (Stellv. Landesvorsitzender NABU NRW, Sprecher des NABU-Bundesfachausschusses Ornithologie und Vogelschutz) – Sandra Kraus (Ameisenhegerin Homburg) – Michael Kunkel (BN Ortsgruppe Heigenbrücken) – Dr. Liebhard Löffler (Vorsitzender Verein Nationalpark Steigerwald e.V.) – Dr. Petra Ludwig-Sidow (Dipl.Geol., Wald-AG des NABU Ammersbek) – Jürgen Maier (Geschäftsführer, Forum Umwelt & Entwicklung) – László Maraz (Koordinator Dialogplattform Wald/ AG Wälder, Forum Umwelt & Entwicklung) – Michael Müller (Parlamentarischer Staatssekretär a.D. im. Bundesumweltministerium, Bundesvorsitzender NaturFreunde Deutschland) –Peter Naumann (Bergwaldprojekt e.V.) – Prof. Dr. Kai Niebert (Präsident DNR – Deutscher Naturschutzring) – Dr.Jörg Noetzel (Sprecher der Bürgerinitiative Zukunft Stuttgarter Wald) – Dr. Lars Opgenoorth(Ökologe, Philipps-Universität Marburg, European Beech Forest Network) – Norbert Panek (Agenda zum Schutz deutscher Buchenwälder) – Silvia Roelcke (waldproblematik.de) – Max Rossberg (Chairman European Wilderness Society) – Birgit Huvendieck (BI Baumschutz Braunschweig) – Ulrike Rothbarth (BI Baumschutz Braunschweig) – Doz. Dr. Wolfgang Scherzinger (ehem. Wissenschaftler/Zoologe des Nationalparks Bayerischer Wald) – Edmund Schultz (Waldschützer, Braunschweig) – Evelyn Schönheit& Jupp Trauth (Forum Ökologie & Papier)- Jörg Sommer (Vorstandsvorsitzer Deutsche Umweltstiftung) – Dr. Georg Sperber (ehemaliger Leites des Forstamts Ebrach) – Wolfgang Stoiber(Vorsitzender, Naturschutz und Kunst – Leipziger Auwald e.V. – NuKLA) – Gerlinde Straka(Projektkoordinatorin Wald, Naturschutzgroßprojekt Hohe Schrecke) – Knut Sturm (Forstamtsleiter, Stadtwald Lübeck) – Prof. em. Dr. Michael Succow (Stiftungsratsvorsitzender Michael Succow Stiftung) – Walter Trefz (Förster) – Olaf Tschimpke (Präsident, NABU- Naturschutzbund Deutschland e.V.) – Florian Tully (2. Vorstand Verein Nationalpark Steigerwald e.V.) – Silvia Wagner (Sprecherin BI pro Ettersberg) – Dr.Torsten Welle (Naturwald Akademie) – Dr. Volkhard Wille (Vorstand, OroVerde – Die Tropenwaldstiftung) – Peter Wohlleben (Förster und Autor, Wohllebens Waldakademie)