Mai 2019: Die Auftaktveranstaltung des Projekts „Biodiversität im Wald“ bot eine hervorragende Plattform, um die vielfältigen Herausforderungen und Entwicklungen im Bereich der Wald- und Waldrandfauna aus multiperspektivischer Sicht zu beleuchten.
Die Veranstaltung umfasste eine Reihe von Vorträgen und Diskussionsrunden, die unterschiedliche Aspekte der Fauna und der Forstwirtschaft in verschiedenen Regionen Europas und Nordamerikas thematisierten.
Pierre Ibisch war der Keynote speaker, verschiedene andere Experten machten die Hauptvorträge, die von etwa 100 Teilnehmenden aufmerksam verfolgt wurden. Hier eine kurze Zusammenfassung:
1. Pierre Ibisch: (DE) „Forest Conversion and Development in Times of Climate Change“
Pierre Ibisch eröffnete die Academy Days mit einer Keynote über die Umwandlung von Wäldern und deren Entwicklung unter den Bedingungen des Klimawandels. Ibisch erklärte, wie die Umwandlung von Wäldern in andere Nutzungsarten ökologische Gleichgewichte stören kann und welche langfristigen Konsequenzen dies für die Biodiversität hat. Er betonte die Notwendigkeit integrativer Ansätze zur Bewältigung der Herausforderungen durch den Klimawandel, um sowohl die Forstwirtschaft als auch den Erhalt der natürlichen Lebensräume zu unterstützen.
2. David Freudl und Zdenek Macat (AT/CZ):
Im Vortrag „NP Thayatal-Podyjí: Transboundary Cooperation“ sprachen die beiden über die grenzüberschreitende Kooperation im Nationalpark Thayatal-Podyjí. Sie hoben die Bedeutung von internationalem Zusammenwirken bei der Erhaltung und dem Management von Waldgebieten hervor. Durch die Zusammenarbeit zwischen Österreich und Tschechien konnte ein effektives Schutzkonzept entwickelt werden, das sowohl den ökologischen als auch den touristischen Bedürfnissen gerecht wird. Sie zeigten dies anhand der Wildkatze.
3. Vlado Trulik (SK): „Effect of Wolf Population on Swine Fever“
Vlado Trulik präsentierte eine Untersuchung über die Auswirkungen der Wolfspopulation auf die Schweinepest. Der Vortrag zeigte auf, wie die Rückkehr der Wölfe in bestimmte Gebiete potenziell die Dynamik von Wildschweinepopulationen beeinflussen kann, was wiederum Auswirkungen auf die Verbreitung der Schweinepest hat. Die Ergebnisse verdeutlichen die komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Wildtierarten und deren Auswirkungen auf die Krankheitsepidemiologie.
4. Giuseppe Marcantonia (IT): „Wolves and Wild Boars“
Giuseppe Marcantonia beschäftigte sich mit den Interaktionen zwischen Wölfen und Wildschweinen. Sein Vortrag ergänzte die Forschung von Trulik und bot eine detaillierte Analyse der ökologischen Beziehungen zwischen diesen Arten. Marcantonia betonte, wie wichtig es ist, das Verhalten von Raub- und Beutetieren zu verstehen, um effektive Managementstrategien für den Wildtierbestand zu entwickeln.
5. Vlado Vancura (SK) : „Challenges in Forest Management in Slovakia“
Vlado Vancura stellte die Herausforderungen des Waldmanagements in der Slowakei vor. Er erläuterte, wie verschiedene Faktoren wie Klimawandel, wirtschaftliche Interessen und politische Entscheidungen die Forstwirtschaft beeinflussen. Besonders hervorgehoben wurden die Schwierigkeiten bei der Balance zwischen Nutzwald- und Naturschutzinteressen.
6. John Hausdoerffer (USA): „State of American Forests“
John Hausdoerffer bot einen Überblick über den Zustand der amerikanischen Wälder. Er diskutierte die Auswirkungen von Abholzung, Urbanisierung und Klimawandel auf die Wälder der USA und plädierte für umfassende Schutzmaßnahmen und nachhaltige Bewirtschaftungsstrategien, um die ökologische Integrität der Wälder zu wahren.
7. Sean Prentiss (USA): „The Power of Environmental Storytelling“
Abschließend sprach Sean Prentiss über die Kraft des Umweltgeschichtenerzählens. Er zeigte auf, wie Erzählungen und Geschichten genutzt werden können, um das Bewusstsein für Umweltfragen zu schärfen und Menschen zu motivieren, sich für den Schutz der Natur einzusetzen.
Die Vorträge stehen als pdf zur Vergügung und verdeutlichten die Komplexität der ökologischen und sozialen Zusammenhänge in der Forstwirtschaft und unterstrichen die Notwendigkeit eines integrativen Ansatzes bei der Bewältigung globaler Umweltprobleme. Die Veranstaltung förderte einen interdisziplinären Dialog und lieferte wichtige Erkenntnisse, die für die zukünftige Forschung und Praxis im Bereich des Waldmanagements von großer Bedeutung sind.