Webinar: „Biodiversität im Wirtschaftswald – Die Zukunft der Wälder im Klimawandel“

23. Juli 2020, 13:15 bis 14:45 Uhr

Seit 37 Jahren betreibt Gerald Blaich als Oberförster des Stifts Zwettl in seinem Revier mit ca. 1300 ha ein naturnahes Waldmanagement. Er nutzt kleinräumige Holznutzung, einen großen Anteil an Naturverjüngungsflächen und standortangepasste Baumarten, um einen natürlichen und resilienten Wald aufzubauen. Windwurf-, Schneebruch- und Borkenkäferkalamitätsflächen wurden als Gelegenheit wahrgenommen, um rasch und großflächig Mischbaumarten in die zurückweichenden Fichtenwälder einzubringen.

Auch bei der Holzernte wird darauf geachtet, dass möglichst wenig Schaden am Bestand und Boden entstehen. Um die Artenvielfalt im Revier zu fördern, wurden 12 ha aus der Nutzung genommen. Über das ganze Revier verteilt gibt es Altholzinseln, Höhlenbäume und Feuchtbiotope. Zum nachhaltigen Waldmanagement gehört auch gezielte Jagd, in einer Kombination aus Abschussvergabe und Eigenregie. Zusammen mit „wandernden Zäunen“, welche alle10 Jahre umgesetzt werden, schützen diese jungen Bäume vor Wildverbiss.

Gerald Blaich erkannte bereits 1983, als er die Verantwortung im Klosterwald übernahm, dass Fichtenmonokulturen kein zukunftsfähiger Wald sind. Er initiierte einen Waldumbau hin zum Laubmischwald. Dazu kommen bis zu 18 heimische Baumarten zum Einsatz, z.B. Ahorn, Eiche und Weißtanne. Dass intakte Natur unsere Hilfe nicht braucht, zeigte sich kurz darauf. Durch großflächige Naturverjüngung aus verschiedensten Baumarten entsteht eine kraftvolle, vitale neue Waldgeneration.

Durch all diese Maßnahmen hat Gerald Blaich es geschafft, dass sein Forst von der in Niederösterreich um sich greifenden Borkenkäferplage etwas weniger betroffen ist. Während dieses Webseminars stellt Gerald Blaich sein Konzept für zukunftsfähiges Waldmanagement vor. Die Präsentation ist sowohl an Laien als auch Förster und andere professionell Waldverbundene gerichtet.

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